Was gibt es denn heute umsonst?

Ich hatte schon öfter über die von Anrufern oder unangemeldeten Besuchern verlangten anwaltlichen Gratisleistungen berichtet. Seinerzeit hatte es sich z.B. nur um einen lächerlichen einzelnen Brief, der zu verfassen war, eine Episode aus dem Zirkusbereich oder grundsätzliche Diskussionen zur Beratungshilfe gehandelt.

Jetzt sollte mal per Telefon gratis im Erbrecht beraten werden:

„Guten Tag, mein Name ist Brabbelbrabbel (unverständlich). Ich habe da mal eine kurze Frage zum Erbrecht!“ (Erbrecht + kurz = Bingo!)

„Sie wollen einen Termin vereinbaren?“

„Nein, das ist nicht nötig…. Das können wir doch gleich am Telefon machen, außerdem wohne ich etwas weiter weg.“

„Ich kenne Sie ja gar nicht; außerdem möchte ich keine Rechtsberatung am Telefon machen. Im Erbrecht könnte es ja etwas komplizierter werden und Sie wollen ja nicht 08/15 sondern umfassend beraten werden, oder?“

„Ja, schließlich geht es ja auch um ein paar Euros. Also eigentlich geht es um das Nachlassverzeichnis. Aber wegen der einen Frage müssen wir doch nun wirklich keinen Termin vereinbaren…“

„Bei der einen Frage wird es nicht bleiben – ich spreche da aus Erfahrung! Wie ist denn Ihre Adresse?“

„Wozu brauchen Sie denn meine Adresse?“

„Damit ich weiß, mit wem ich es zu tun habe -Rufnummer ist ja unterdrückt – und meine Rechnung verschicken kann!“

„RECHNUNG????“

„Ja, Rechnung.“

„Wieso?“

„Weil ich u.a. mit dem Beantworten von Fragen meinen Lebensunterhalt verdiene.“

„Aber es ist doch nur eine kurze Frage!“

„Ich verdiene meinen Lebensunterhalt mit dem Beantworten von langen UND kurzen Fragen.“

„…….. Wiederhören!“

Tut tut tut…. 

Rechtsberatung muss kompetent, umfassend und schnell erfolgen – soll aber nichts kosten?

Ich zähle mal das Geld auf dem Teller, vielleicht reicht es ja für einen Leo Tigermantel*….

*Insiderwitz

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Markentiger