E-Mail des Tages – spätrömische Dekadenz

E-Mails sind aus dem Kanzleialltag nicht mehr wegzudenken: als wichtiger Bestandteil des Informationsaustausches, als Spam-Lieferant, als Arbeitsbeschleuniger oder Antreiber und so weiter.

Es ging hier eine E-Mail des Gegners ein. Nach einer gesetzten Frist. Die Mail wurde auch erst -weit- nach dem Fristablauf abgeschickt, was man unschwer am Header erkennen konnte. Kein Problem; der Gegner hatte nämlich in seiner Mail selber das Absendedatum hereingeschrieben: „16.mai 2001 16 uhr“. Puh, das ging ja gerade nochmal gut.

Der Gegner nahm Bezug „auf den schrift verkehr mit iren mandanten“, wo schon alles „hinreichen erklärt“ war. Dann gab´s noch ein bisschen was auf die Ohren bzw. Augen, um dann zum großen Finale anzusetzen:

Ein gerichtliches Verfahren bedeutet für mich Arbeit – sprich Umsatz. Dies sei eher mit Gewinndenken verbunden. Und genau hier kommt dem Gegner der Ausspruch „eines bekannten politikers“ in den Sinn – das sei spätrömische Dekadenz.

Der Gegner ist offenbar ein Anhänger Gibbons, wobei dessen Meinung wohl nicht mehr -um im Juristensprech zu bleiben- herrschend ist. Ob ich dies in mein Antwortschreiben einfließen lasse? Nicht, dass ich ein beknadeter Chöngeicht und Becherwicher wäre. Oder so. Schauen wir mal, was wir da schickes schreiben.

 

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Markentiger